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Erfahrungsbericht 16 Alienware Area-51


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Hallo zusammen,

wie versprochen, hier meine ersten Eindrücke zum neuen Alienware Area-51 16. Da ich auch das aktuelle Razer Blade 16 hier habe, bot sich ein direkter Vergleich natürlich an (mit dem Disclaimer, dass es natürlich unterschiedliche Gewichtsklassen sind...).

Haptik, Design & Verarbeitung: Der Monolith

Das Alienware ist "built like a tank". Die Verarbeitung ist überragend, die Materialien fühlen sich absolut hochwertig an, und es gibt bisher nichts, was knarzt oder nachgibt. Interessanterweise fühlt es sich beim Tragen leichter an, als sein Gewicht vermuten lässt – beim HP Omen war das bei mir genau umgekehrt. Trotz seiner Masse hatte ich mehr "Wucht" erwartet, das Gewicht ist im Alltag also weniger schlimm als befürchtet. Durch die Masse wirkt es auch minimal wertiger, als das Blade, wobei beide auf einem sehr hohem Niveau sind.

Beim Design hebt sich Alienware meiner Meinung nach positiv vom Einheitsbrei ab. Der leichte Schimmer auf dem Gehäuse und der grüne Touch des Alu-Chassis wirken fast schon mysteriös und deutlich "erwachsener" als bei manch anderem Gaming-Boliden (einige RGB-Lösungen bei der Konkurrenz sind mMn einfach uninspiriert und draufgeklatscht). Dagegen ist das Blade sehr dezent und fast schon langweilig – was man hier bevorzugt, ist natürlich reine Ansichtssache. Für mich hat das Alienware damit nur etwas mehr Charakter. 

Mit dem Glas unterm Laptop kann ich nichts anfangen :) Der einzige positive Punkt für mich hier ist, dass ich hier ein besseres Gefühl habe, den Laptop aufm Schoß zu haben. Normal und auch so beim Blade –  sind exakt an den Stellen die Lüfter-Intakes. Beim Alienware ist es hinterm Glas und oben unterm Display. Exhaust seitlich und hinten. 

Ein ergonomischer Vorteil für das Alienware sind die abgerundeten Kanten, die eine super angenehme Handballenauflage schaffen. Beim Blade ist das zwar auch gut, aber hier hilft vor allem die geringere Gehäusetiefe.

Grundsätzlich finde ich es gut, dass es Ports auch hinten gibt, nur ist es im mobilen Einsatz unbequemer, wenn man nicht mal eben schnell seitlich was einstecken kann. Hier finde ich, dass das XMG Neo 16 2025 die beste Lösung von allen hat, weil es beides abdeckt. 

Weiterer Punkt, den man wissen sollte: Das Ding ist sehr groß für 16". Durch das "Thermal Shelf" (der Überhang hinten) ist es sehr tief und braucht mehr Platz als normal auf dem Schreibtisch. Mobilität ist hier definitiv Nebensache. Das Blade ist und bleibt einfach mobiler. 

Tastatur & Touchpad: Licht und Schatten

  • Tastatur: Hier hat Alienware für mich leicht die Nase vorn. Der Hub ist super, das Tippgefühl ist zwar etwas "mushy" (weich), aber ich kann darauf extrem schnell und fehlerfrei schreiben. Sie wirkt insgesamt einen Ticken stabiler als die im Blade. Die Beleuchtung ist bei beiden top.
  • Touchpad: Kleiner Vorteil für das Blade. Beide haben fantastische Gleiteigenschaften, aber der Klick des Alienware ist leider blechern und fühlt sich billig an, weshalb ich hier fast nur noch "Tap-to-Click" nutze. Dazu kommt, dass es für heutige Verhältnisse fast schon zu klein ist. Das Touchpad des Blade ist dagegen eine andere Liga: satter, leiser und haptisch hochwertig. Zwar löse ich beim Blade trotzdem öfter mal versehentlich Klicks aus, was nervig ist- und damit Vorteil Alienware, wo das nicht passiert - aber unterm Strich gewinnt es für mich dennoch. Ich liebe aber das RGB auf dem Touchpad 😉

Ein QoL-Sieg für das Blade ist auch die Software-Integration: Per FN-Taste leuchten nur die Sonderfunktionen auf, und per Shortcut kann man bequem durch alle Performance-Modi wechseln. Bei Alienware sind die Makrotasten umständlicher und wenig vielseitig zu belegen, zudem gibt es nur einen Shortcut für den "Overdrive"-Modus (der mit fast 60 dB an einen Düsenjet erinnert).

Software ist auch die Achillesferse des Alienware...

Hier muss Alienware dringend nachbessern. Das Command Center ist und bleibt eine Baustelle: Es lädt oft nicht korrekt, setzt Einstellungen willkürlich zurück und erzeugt manchmal hohe Systemlast. Razers Synapse ist hier einfach voraus, u.a. durch automatischen Wechsel auf 60 Hz im Akkubetrieb, einfaches Undervolting und die Auswahl von Farbprofilen – es ist durchdachter und ressourcensparender. Synapse ist jetzt auch  nicht gerade der König auf dem Markt und hat Probleme, aber AWCC ist für mich der letzte Platz unter den namhaften Notebook-Hersteller. 

Lautstärke, Kühlung & Akku: Die große Enttäuschung

  • Lautstärke: Unter Volllast sind beide laut und man sollte Kopfhörer aufhaben. Im "Balanced"-Modus hat das Alienware aber einen Vorteil: Mit 155W TGP ist es kaum schlechter, aber spürbar leiser, während das Blade diese Leistung nur im lauteren "Performance"-Modus erreicht. Balanced ist beim Blade auch angenehmer, aber hier gibt es dann der Thin&Light-Kategorie geschuldet nur noch bis maximal 125W. Trotzdem beachtlich für die Größe und das Gewicht. Für viele wird es auch aktuell kaum ein Unterschied beim Spielen ausmachen. 
  • Akku: Reden wir nicht lange drumherum: Das Blade gewinnt hier mit riesigem Abstand.
  • Temperaturempfinden & Kühlung: Hier wird es kompliziert und für mich zur kleinen Enttäuschung beim Alienware, weil aufgrund des Gewicht und der Stellfläche die mit Abstand beste Kühlung erwartet hätte (über 3,3kg!). Das Alienware wird bei oberflächlichen Tests besser abschneiden, nur liegt hier der Teufel im Detail.
    Zwar hat das Blade extreme Hotspots (oberhalb der Tastatur und am Boden verbrennt man sich fast die Finger), im Alltag fühlt es sich aber trotzdem teils angenehmer an. Warum?
    1. Die Tastatur des Blade bleibt minimal kühler, weil hier u.a. die Intake-Kühler durch die Tastatur dazu beitragen. Es sind aber beide in dem Bereich ganz gut. 
    2. Allerdings: Das Blade bläst keine heiße Luft auf die rechte Seite – als Maus-Nutzer ist das beim Alienware extrem nervig.
    3. Die Kühlung des Intel-Chips im Alienware und die Abstimmung des Systems sind fragwürdig. Selbst bei simplen Steam-Downloads springt die CPU auf fast 100 °C. Es dauert auch merklich länger, bis das Gerät wieder abkühlt. In Spielen ist es wiederum in Ordnung, es gibt oft nur einen kurzen Temperatur-Spike auf bis zu 105 °C (und das kann ja auch in der Software nach unten begrenzen), bevor es sich unter 90 °C einpendelt, aber das Verhalten bei Alltagsaufgaben ist einfach nicht gut gelöst. Im Idle ist es auch oft warm, weil die CPU oft bei über 60 Grad ist. Beim Blade ist die CPU nicht so potent und zeigt allgemein weniger Watt, jedoch merkt man es einfach, wenn es im Durchschnitt 15 Grad weniger sind. 
    4. Möglicherweise liegt hier die Schwachstelle im Kühlkonzept: Die rückseitigen Ports limitieren die verfügbare Fläche für die Lüfterauslässe. Lenovo geht hier beim Legion bewusst den umgekehrten Weg und priorisiert die Kühlung über die Anordnung der Ports... Das ergibt Sinn, wenn Alienware davon ausgeht, dass das AW viel häufiger als Desktop Replacement eingesetzt wird. Dann sind die Ports hinten wichtiger, als eine bessere Oberflächenkühlung z.B.
    5. Die GPU-Kühlung ist im Alienware dafür erste Klasse. Die Wattzahlen und Taktraten sind sehr stabil. Beim relativen Max-TGP der beiden Geräte, liegt das Alienware gut 5 Grad niedriger.

Display & Lautsprecher: Eine Frage der Priorität

  • Lautsprecher: Die Speaker im Area-51 16 sind ein klarer Rückschritt zum Vorgänger (X16 R2). Die des Blade sind zwar leiser, klingen aber viel klarer, haben mehr Tiefe und eine bessere Ton-Trennung. Die Blade-Lautsprecher würde ich auch schon eher als Durchschnitt bezeichnen....
  • Display: Das IPS-Panel des Alienware ist gut, keine Frage, und sogar etwas heller. Sobald man aber Spiele wie Dune oder Alan Wake 2 startet, ist der Unterschied bei Schwarzwerten und Kontrast zum OLED des Blade signifikant. Dafür hat das matte Display des Alienware bei Lichteinfall Vorteile, da es weniger reflektiert. Beim Glossy-Screen des Blade sieht man dann gerne mal sich selbst, auch wenn die Farben dafür noch einen Tick kräftiger wirken. Ein persönliches Plus für das Alienware: Das Display ist etwas höher gebaut, was ich ergonomischer finde. Andere werden sich aber möglicherweise an den Bezels stören 😉
  • Noch ein IPS-Nachteil: Die höhere Helligkeit erkauft man sich dann auf höchster Helligkeitsstufe wieder mit stärker in Erscheinung tretenden Lichthöfen/schwächerem Kontrast. 

Kurzer Performance-Check (muss hier noch mehr testen)

  • Alienware Area-51 16: Core Ultra 275HX, RTX 5080 - habe ich für 3.5k Euro vergünstigt bekommen.
  • Razer Blade 16: AMD "HX 370", RTX 5090 - ebenfalls 15% Rabatt und damit bei 4.1k Euro.

Time Spy Benchmark:

  • Alienware:
    • Overdrive-Modus mit werksseitigem OC: CPU ~16.900 | GPU ~22.600
    • Performance-Modus (leiser): CPU ~16.200 | GPU ~22.000
  • Razer Blade (Performance-Modus ohne OC)
    • CPU ~10.000 | GPU ~22.500 (mit Cooling Pad sind über 24k drin)

Fazit zur Performance: In Spielen nehmen sie sich oft nicht viel. Bei CPU-lastigen Titeln hat das Alienware dank der besseren 1%-Lows einen stabileren Eindruck hinterlassen. Sobald die reine GPU-Last (z.B. in 4K) dominiert, zieht die 5090 im Blade leicht davon.

Und damit das Blade mit dem 5080-Alienware mitkommt, braucht es eine 5090 und ist damit natürlich teurer. 

Mein erstes Fazit

Puh, keine leichte Entscheidung, denn es sind zwei fundamental unterschiedliche Ansätze für ein High-End-Notebook. Aber nach den ersten Tagen ist meine Tendenz. Ich bleibe wohl beim Blade.

Hier die Zusammenfassung, warum:

Was für das Alienware Area-51 16 spricht:

  • Einzigartiges, mutiges Design; kreativer RGB-Einsatz
  • Absolute Top-Verarbeitung, Ergonomie und Stabilität
  • Geniales Tippgefühl auf der Tastatur
  • Guter Balanced-Modus, der hohe Leistung bei moderater Lautstärke ermöglicht
  • Stärkere CPU-Leistung und bessere 1%-Lows in CPU-lastigen Spielen. Außerdem standhafte GPU-Werte am Maximum. Spielerfahrung stabiler. 
  • Mattes Display, das bei Lichteinfall Vorteile hat; höhere Helligkeit
  • Hotspots nicht übertrieben heiß, sondern höchstens warm
  •  

Was für das Razer Blade 16 spricht:

  • Deutlich mobiler und kompakter - dafür von der Leistung beachtlich
  • Ebenfalls tolle Verarbeitung
  • Tolles OLED-Display (Farben, Kontrast)
  • Bessere und klarere Lautsprecher
  • Ausgereiftere, durchdachte und leichtere Software
  • Angenehmeres Kühlungs-Empfinden im Alltag (trotz extremer Hotspots)
  • Weit überlegene Akkulaufzeit
  • Bessere Gesamterfahrung beim Touchpad

Das fragwürdige Temperaturmanagement bei Alltagsaufgaben, das IPS-Display und die unausgereifte Software sind für mich beim Alienware aktuell die größten Dealbreaker.

Bearbeitet von Crowdfunder
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Super Review. Was leider noch gefehlt hat war der Einkaufspreis. Was mich überrascht hat das die Performance fast identisch ist obwohl die 5090 fast 1000€ teurer ist. Lustig ist auch das 5080 Notebooks mit x3d zum Teil auch schneller sind als die intels mit 5090

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  • Angus änderte den Titel in Erfahrungsbericht 16 Alienware Area-51

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